Wenn Sie über Affiliate-Links in unseren Inhalten einzahlen, erhalten wir möglicherweise eine Provision, ohne dass Ihnen dadurch zusätzliche Kosten entstehen. Bei CasinoBeats stellen wir sicher, dass alle Empfehlungen sorgfältig geprüft werden, um Genauigkeit und Qualität zu gewährleisten. Weitere Informationen finden Sie in unseren redaktionellen Richtlinien.
Der deutsche Glücksspielmarkt hat im Jahr 2023 ein neues Rekordvolumen erreicht. Laut dem aktuellen Jahresbericht des Deutschen Glücksspielverbands (DGV) stieg der Bruttospielertrag (BSE) des legalen Marktes um rund 2,5 % auf insgesamt 14,4 Milliarden Euro. Damit setzt sich der moderate Wachstumstrend der vergangenen Jahre fort, auch wenn das Tempo leicht hinter den Prognosen zurückbleibt.
Besonders auffällig ist, dass fast 80 % des Bruttospielertrags weiterhin auf terrestrische Angebote wie Spielbanken, Spielhallen und stationäre Sportwetten entfielen. Der Online-Bereich, auf den viele Unternehmen ihre Hoffnungen setzen, trug demnach etwa 20 % zum Gesamtmarkt bei. Mit rund 3 Milliarden Euro bildeten virtuelle Automatenspiele und Online-Casinospiele den größten Posten im digitalen Segment, gefolgt von Online-Sportwetten.
Diskussion um Offshore-Schätzungen sorgt für Kritik
Parallel zum Wachstum des legalen Marktes gibt es heftige Debatten über die Größe des Schwarzmarktes. Der Bericht der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) schätzt den Anteil illegaler Anbiete, die oft von Standorten wie Malta oder Curaçao aus operieren, auf etwa 25 % des Online-Glücksspielmarktes.
Viele Branchenvertreter halten diese Zahl allerdings für zu niedrig angesetzt. Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) kritisiert irreführende Schätzungen und verweist auf Studien, die von einem Schwarzmarktanteil von bis zu 50 % ausgehen. Dadurch werde das wahre Ausmaß des Problems verschleiert, was wiederum dazu führen könne, dass notwendige politische Schritte zur Eindämmung illegaler Angebote unterbleiben.
Diese Bedenken sind nicht unbegründet: Erst kürzlich hatte die GGL selbst vermeldet, dass die Zahl illegaler deutschsprachiger Sportwetten-Webseiten innerhalb eines Jahres um 36 % gestiegen sei. Für den DSWV ist das ein klares Zeichen, dass die gegenwärtige Regulierung an den Bedürfnissen des Marktes und der Spieler vorbei gehe.
Anbieter mahnen ausgewogene Regulierung an
Die Branche selbst fordert daher eine Reform des Glücksspielstaatsvertrags, die stärker auf Ausgewogenheit setzt. Zwar betonen alle seriösen Marktteilnehmer, dass Spielerschutz, Prävention und Transparenz höchste Priorität genießen müssten. Doch wenn legale Anbieter durch enge Werbebeschränkungen, rigide Limits und komplizierte Vorgaben immer unattraktiver würden, drohe ein gefährliches Abwandern der Spieler in graue und schwarze Märkte.
Viele Anbieter hoffen darauf, dass die Bundesländer hier nachsteuern, um die Balance zwischen Schutz und Marktattraktivität besser auszutarieren. Beispiele aus anderen europäischen Staaten zeigen, dass ein gut reguliertes Umfeld sehr wohl hohe Standards durchsetzen und gleichzeitig genügend Anreize für Spieler schaffen kann, im legalen Bereich zu bleiben.
Ökonomische Bedeutung für Deutschland bleibt hoch
Unbestritten ist, dass die Branche einen erheblichen Beitrag zur deutschen Volkswirtschaft leistet. Nach Angaben des DGV hängen bundesweit mehr als 70.000 Arbeitsplätze direkt oder indirekt am Glücksspielsektor. Dazu kommen jährlich über 5 Milliarden Euro an Steuereinnahmen, die Bund, Länder und Kommunen für ihre Haushalte fest einplanen. Auch soziale Projekte und der Breitensport profitieren vielerorts von Mitteln, die aus Abgaben der Glücksspielanbieter stammen.
Experten warnen jedoch, dass diese Einnahmen gefährdet sein könnten, sollte der legale Markt weiter an Attraktivität verlieren. Denn sobald Spieler auf unlizenzierte Anbieter ausweichen, bleiben nicht nur Steuerzahlungen aus, auch der Spielerschutz greift dort in aller Regel nicht.