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Die norwegische Glücksspielbehörde Lotteritilsynet hat das Staatsunternehmen Norsk Tipping erneut ins Visier genommen. Hintergrund ist ein massiver Vorfall bei der Eurojackpot-Ziehung im Juni, bei dem rund 47.000 Spieler fälschlicherweise als Gewinner benachrichtigt wurden. Rund 30.000 von ihnen erhielten sogar SMS oder Push-Mitteilungen mit falschen Gewinnsummen.

Nach Ansicht von Lotteritilsynet stellt dieser Vorfall einen klaren Verstoß gegen das norwegische Glücksspielgesetz dar. Die Behörde sprach von einem „deutlichen Schaden für das Vertrauen“, das Spieler in die Lotterie haben sollten. Viele Betroffene hätten sich direkt beim Regulierer beschwert, doch Lotteritilsynet verwies die Anfragen an den Anbieter selbst.

Große Inspektion aller Lotteriespiele angekündigt

Angesichts dieser Panne und weiterer „schwerwiegender Fehler“ in den vergangenen Monaten kündigte Lotteritilsynet nun eine umfassende Prüfung der größten Lotterieprodukte von Norsk Tipping an. Dazu zählen Lotto, Eurojackpot und Vikinglotto. Geprüft werden alle Schritte, die von den Annahmeschlusszeiten bis zur Auszahlung der Gewinne reichen.

Besonders brisant: Schon zuvor gab es bei Norsk Tipping mehrere gravierende Zwischenfälle. So hatte ein technischer Fehler 2024 dazu geführt, dass ein Spieler beim Online-Spiel KongKasino versehentlich rund 25 Millionen Kronen ausgezahlt bekam. Die Folge war eine Strafe von 4,5 Millionen Kronen.

Nur ein Jahr später, im März 2025, verhängte die Behörde eine Rekordstrafe von 36 Millionen Kronen, weil ein Softwarefehler dafür gesorgt hatte, dass gesperrte Spieler ihre Konten nicht selbstständig blockieren konnten. Und im April kamen weitere Mängel ans Licht: Bei Sonderziehungen der Eurojackpot- und Lotto-Spiele erhielten Tippgemeinschaften unrechtmäßig höhere Gewinnchancen. Es handelte sich um eine große Panne, die Millionen von Spielern betraf und eine Strafe von bis zu 45 Millionen Kronen nach sich zog.

Führungskrise nach dem Skandal

Nach dem jüngsten Eurojackpot-Fehler zog die Unternehmenschefin von Norsk Tipping Konsequenzen. Nach einem Rücktritt von Norsk Tippings CEO infolge dieser Vorfälle plant die Behörde jetzt, die Lotterieangebote des Anbieters besonders gründlich zu durchleuchten.

Vegar Strand, derzeit kommissarischer CEO bei Norsk Tipping, äußerte sich einsichtig: „Wir haben den Vorfall sehr ernst genommen und umfassende interne Prüfungen eingeleitet, unterstützt durch externe IT-Experten. Dass die Lotterieaufsicht nun eine eigene Inspektion vornimmt, ist wenig überraschend und ein wichtiger Schritt, um das Vertrauen in unser Unternehmen wiederherzustellen.“

Lotteritilsynets Seniorberaterin Anya Therese zeigte sich indes besorgt. Die jüngsten Fälle seien „ernst“ und wiesen auf „ein fundamentales Problem in den Systemen und Kontrollen von Norsk Tipping“ hin.

Dauerbaustelle bei technischen Abläufen

Die norwegische Lotteriebranche steht damit erneut unter Druck, ihre Sicherheitsvorkehrungen und Kontrollmechanismen zu verbessern. In einem hochregulierten Markt, in dem Vertrauen essentiell ist, werden solche Aussetzer besonders streng geahndet. Für die Spieler bleibt zu hoffen, dass die angekündigte Großinspektion tatsächlich dazu beiträgt, künftige Fehler zu verhindern.

Timm Schaffner

Seit mehr als zehn Jahren arbeitet Timm Schaffner als freier Redakteur für diverse Online-Magazine und gilt als anerkannter Experte für iGaming. Zu seinen besonderen Fachgebieten zählen das deutsche Glücksspielrecht sowie internationale Entwicklungen...